網頁

2011-06-03

德國〈焦點〉雜誌‧並非聖潔的擔保:如果不是達賴的支持,麻原不可能建立奧姆帝國 (FOCUS Magazin: Unheilige Bürgschaft)

達賴:奧姆真理教慷慨捐助我們流亡團體,這些捐款十分有益,我們非常珍惜。

〔原文〕德國《焦點》雜誌
   (http://www.focus.de/politik/deutschland/sekten-unheilige-buergschaft_aid_156315.html)
〔中譯出處〕cat13333.blogspot.com 補/改譯自「四月青年社區」   
      (http://bbs.m4.cn/viewthread.php?tid=171292)
〔中譯日期〕2011-06-03發布


焦點雜誌 | Nr. 38 (1995)
並非聖潔的擔保 ˙ Werner Bloch
1995年9月18日

波茨坦和柏林共同策劃成立「和平大學」,在本月初舉辦了大型活動,帶來神秘的另類接觸;報界對這個活動沒有多作報導,但有一位真正的明星從一開始就參與在其中。他就是第十四世達賴喇嘛,為活動帶來令人注目的光芒;評論家甚至說,這次活動同宗教教派有密切關係。

策劃成立「和平大學」這麼鄭重的事,卻拿達賴喇嘛來作支持及保證。用達賴喇嘛的名字、人頭照作廣告宣傳反而招來人們質疑的眼光,這已經不是頭一遭。

許多照片證明,達賴喇嘛偏偏與恐怖主義的奧姆真理教頭目麻原彰晃,相識匪淺。今年3月20日的東京地鐵毒氣攻擊事件,應是麻原一手策劃的,共有12人死亡,數千人受傷。

麻原彰晃,這位半盲的教主,從10月26日起在東京受審。他曾利用這張與達賴的合照,在日本大做宣傳。如果不是達賴的支持,麻原根本不可能建立奧姆帝國;如果不是達賴的支持,他不可能短短幾年就從一個赤腳庸醫、小號騙徒一躍成為日本一個教派的領袖,這是可以肯定的。

麻原與達賴兩人總共會晤過5次,第一次是在1987年2月印度。之後,這位藏密法王為他寫了2封介紹信,而這兩封介紹信在現在看來是極為難堪的。

達賴喇嘛在1989年5月26日的介紹信中說,麻原的奧姆真理派修學大乘佛法,而且據他所知,該派「致力於宗教、社會活動,以促成大眾的覺悟」。

而在前一天,「達賴喇嘛宗教文化事務理事會」公開讚揚麻原是「具格的傳法宗師」、「優秀的內觀行者」。理事會還說:「據我們的深入了解,奧姆真理教致力於宗教、社會活動,例如佛法和瑜伽的講學,來促進公眾的福利。」達賴喇嘛的這些宗教、文化專家,特別推崇奧姆真理教講習班上的「倫理實踐」。

因此,達賴喇嘛要求,鑒於奧姆真理教「令人萬分敬重的目標」,應當為其免稅。

麻原爭取免稅,多年來都徒勞無功。但有了極受日本人推崇的達賴喇嘛推薦擔保,該教教徒成功促使東京當局於1989年8月承認他們的公益地位。結果是:麻原彰晃從此不必繳稅,因而能夠將聚集得來的資金全數用於生產毒氣。

麻原也善加利用這些推薦信函和照片,廣招信眾。

麻原曾是警察局的舊面孔,但這似乎也從此變得無關緊要了。這位教主曾經因為「販售偽藥」而遭警方逮捕。

或許當時的達賴對此一無所悉。但是,難道達賴或他身邊的人不曾看到報紙頭條的醒目報導「律師無故失蹤」嗎?被逐出奧姆真理教的教徒聯合起來組成了受害者團體,而這位失蹤的律師正是他們的代言人。難道達賴陛下身邊沒有一個人知道,1990年底警察大動作搜索麻原的奧姆真理教之家嗎?

歷年來,達賴喇嘛從來沒有與他所謂的弟子─麻原─保持距離。

即便在今年的4月7日,也就是東京地鐵毒氣事件後的第十八天,達賴喇嘛還對日本的共同通訊社表示,奧姆真理教教主是他的「朋友,即便不那麼完美」。到了最近一次訪問日本,達賴才與奧姆真理教拉開距離。

達賴對奧姆真理教保持如此優雅的保留態度,原因或許在於該教曾經多次捐款給流亡印度的「佛門弟子」。達賴在1989年5月26日的介紹信中,對此表示感謝:「奧姆真理教慷慨捐助我們佛教流亡團體,尤其是最近才從西藏來到這裡的學僧。這些捐款十分有益,我們非常珍惜。」

麻原在他的《最高指引》一書說,達賴喇嘛曾經親自用大乘佛法為他灌頂。這位法王還親自託付麻原改革日本佛教:「你應當在日本傳授真正的佛教。你可以做得很好的。」

達賴的私人秘書格桑•嘉曾說,最近這段期間「達賴辦公室因為麻原事件的爆發,陷入一團混亂。」雖然如此,他的態度卻沒有改變──完全不去檢點有求於他的人。面對我們《焦點》的提問:「類似麻原這樣的事件,還會不會再發生?」格桑•嘉曾─法王身邊最親近的智囊─竟然只是聳聳肩。難道達賴喇嘛不是樂於助人、開明理智的人嗎?

(中略譯)

未來很長一段時間,達賴可能都忘不了朋友麻原帶給他的難堪境地;而這位西藏法王身邊的親信,也同樣不免感到類似的難堪。因為在他們心中,達賴喇嘛人好又單純,什麼人的話都聽──有時候甚至連壞人的話也聽。

(略譯)

〔Das ist kein geschäftsmäßiger Blog und die Inhalte werden unentgeltlich angeboten. Die vorliegende Übersetzung unter Angabe von Quellen, ist nicht zu kommerziellen Zwecken bestimmt. Sollte jemandes Copyright auf diesem Blog verletzt werden, teilen Sie uns das bitte mit und es wird umgehendst geändert.
這是非營利個人部落格,所有內容及譯文均不作商業用途;若有牴觸您權益之處,懇請賜告,以利處理。〕
___________________________________________________________

FOCUS Magazin | Nr. 38 (1995)
SEKTEN Unheilige Bürgschaft
von Werner Bloch
Montag, 18.09.1995, 00:00

Der Chef der Aum-Sekte nutzte Referenzen des Dalai Lama und Kontakte zu deutschen Politikern

Die „Friedensuniversität“ in Potsdam und Berlin, eine Anfang dieses Monats mit schlechter Presse gestartete Großveranstaltung mit Esoterik-Touch, konnte gleich zu Beginn mit einem echten Star aufwarten. Seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama, eröffnete das Spektakel, dem Kritiker sogar Sektennähe attestierten.

Mit ihm als Schirmherren und Garanten für eine seriöse Arbeit steht und fällt der Versuch, eine „Friedensuniversität“ zu gründen. Der Dalai Lama hat nicht zum erstenmal damit zu tun, daß man mit seinem Namen und seinem Bild in höchst zweifelhafter Weise wirbt.

Fotos belegen die Bekanntschaft Seiner Heiligkeit ausgerechnet mit Shoko Asahara, dem Anführer der terroristischen Aum-Sekte. Auf ihr Konto sollen die Giftgasanschläge in Tokios U-Bahn gehen, wo im März dieses Jahres zwölf Menschen getötet und Tausende verletzt wurden.

Mit diesem Foto machte Shoko Asahara in Japan Reklame. Möglicherweise hätte der halbblinde Guru, der ab 26. Oktober in Tokio vor Gericht steht, sein Sektenimperium ohne die Unterstützung des Dalai Lama gar nicht aufbauen können. Sicher ist: Sein rasanter Auftstieg vom Quacksalber und kleinkriminellen Betrüger zum japanischen Ober-Guru binnen weniger Jahre wäre nicht so reibungslos verlaufen.

Insgesamt fünfmal kamen Asahara und der Dalai Lama zusammen, zuerst im Februar 1987 in Indien. Danach stellt der tibetische Gottkönig dem Mann zwei – spätestens jetzt höchst peinliche – Empfehlungsschreiben aus.

Am 26. Mai 1989 erklärt der Dalai Lama in einer Urkunde, Asaharas Aum-Truppe praktiziere den Mahayana-Buddhismus und strebe seines Wissens danach, „das öffentliche Bewußtsein durch religiöse und soziale Aktivitäten zu fördern“.

Bereits einen Tag zuvor hatte der „Rat für religiöse und kulturelle Angelegenheiten Seiner Heiligkeit des Dalai Lama“ Meister Asahara als einen „kompetenten religiösen Lehrer“ und „erfahrenen Meditationsausübenden“ gelobt. Und das noch: „Aum strebt nach unserem besten Wissen an, das öffentliche Wohl durch verschiedene religiöse und soziale Aktivitäten zu fördern, zum Beispiel durch Unterricht in buddhistischen Lehren und Yoga.“ Die Religions- und Kulturexperten des Dalai Lama empfahlen insbesondere die „ethischen Übungen“ in den Aum-Seminaren.

Folgerichtig forderte das Außenministerium des Dalai Lama, die Aum-Sekte solle wegen ihrer „in hohem Maße schätzenswerten Ziele“ von der Steuer befreit werden.

Mit solchen Referenzen ausgestattet, schafften es die Sektenjünger schon im August 1989, sich von den Tokioter Behörden den Status der Gemeinnützigkeit zuerkennen zu lassen. Dies hatte Asahara bis dahin schon seit Jahren erfolglos versucht – mit Hilfe der Empfehlungsschreiben Seiner Heiligkeit, des auch in Japan sehr geachteten Dalai Lama, gelang der Coup in nur neun Wochen. Das Ergebnis: Shoko Asahara brauchte keine Steuern mehr zu zahlen und konnte die angehäuften Mittel ungestört in die Giftgasproduktion investieren.

Empfehlungsschreiben und Fotos konnte Asahara aber auch blendend zur Mitgliederakquisition nutzen.

Da schien es auch nichts mehr auszumachen, daß Asahara für die japanische Polizei zu diesem Zeitpunkt längst kein Unbekannter mehr war. Sie hatte den Sektenchef wegen des „Verkaufs falscher Medikamente“ bereits einmal festgenommen.

Das konnte der Dalai Lama im Zweifelsfall nicht wissen. Aber sind ihm oder seinen Mitarbeitern die Schlagzeilen entgangen, die von dem spurlosen Veschwinden eines Rechtsanwalts kündeten, der sich als Vertreter der Opfervereinigung von ausgestiegenen Aum-Mitgliedern einen Namen gemacht hatte? Hat niemand im Umfeld Seiner Heiligkeit von der Razzia erfahren, die die Polizei Ende 1990 in Asaharas Haus der „höchsten Wahrheit“ durchgeführt hat?

All die Jahre hat der Dalai Lama sich nicht von seinem angeblichen Zögling Asahara distanziert.

Noch am 7. April dieses Jahres, nur 18 Tage nach dem Giftgasanschlag auf die Tokioter U-Bahn, sagte der Dalai Lama gegenüber der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo News Service, er sehe in dem Aum-Chef einen „Freund, wenn auch nicht unbedingt einen vollkommenen“. Erst bei seinem jüngsten Besuch in Japan rückte der Dalai Lama von Aum ab.

Eine Erklärung für die vornehme Zurückhaltung des Dalai Lama liefern vielleicht die Spenden, die Aum für „buddhistische Schüler“ im indischen Exil gegeben hat. Der Dalai Lama bedankte sich dafür in seinem Empfehlungsschreiben vom 26. Mai 1989: „Aum hat großzügige Spenden bereitgestellt für unsere buddhistische Exil-Gemeinschaft, insbesondere für Mönch-Studenten, die kürzlich aus Tibet hier eingetroffen sind. Diese Spenden waren sehr nützlich und werden von uns sehr geschätzt.“

In seinem Buch „Supreme Initiation“ behauptet Asahara, er sei vom Dalai Lama selbst in die buddhistischen Mahayana-Traditionen initiiert worden. Der Gottkönig habe ihn sogar persönlich mit der Reform des Buddhismus in Japan beauftragt: „Du sollst den wirklichen Buddhismus dort verbreiten. Das kannst du sehr gut.“

Mittlerweile haben „die Enthüllungen über Asahara ziemlichen Wirbel im Büro des Dalai Lama ausgelöst“, sagt Kelsang Gyaltsan, persönlicher Sekretär Seiner Heiligkeit. An dessen Haltung habe sich aber nichts geändert – er verzichte noch immer weitgehend auf eine Überprüfung der Personen, die um seine Hilfe bitten. Und auf die FOCUS-Frage, ob sich ein Vorgang wie bei Aum wiederholen könnte, zuckte der engste Berater Seiner Heiligkeit die Schultern. Der Dalai Lama sei nun mal ein hilfsbereiter und offener Mensch.

Immerhin: Der Dalai Lama kann sich damit trösten, daß Asahara auch andere aufs Kreuz gelegt hat – auch deutsche Politiker, die mit Vereinnahmungsversuchen Erfahrung haben müßten. So empfingen noch im November 1989 Politiker wie der spätere Kultusminister Brandenburgs, Hinrich Enderlein (FDP), und der damalige deutschlandpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Hans Büchler, den wirren Guru in Bonn. Die Fotos dieser Begegnungen, die jetzt vom Sektenbeauftragten der berlin-brandenburgischen Landeskirche Thomas Gandow aufgetrieben wurden, nutzte Asahara für seine Propaganda. In Aum-Broschüren publiziert, sollten sie den Anhängern demonstrieren, wie anerkannt ihr Anführer sei. Merkwürdigerweise können sich weder Enderlein noch Büchler daran erinnern, den Sektenführer empfangen zu haben.

Der Dalai Lama dürfte sich noch lange an die Peinlichkeiten erinnern, die ihm sein Freund Asahara beschert hat. In der engsten Umgebung des tibetischen Gottkönigs fühlt man sich dementsprechend unwohl. Denn dort weiß man: Der Dalai Lama ist ein wunderbarer Mensch, eine unkomplizierte Persönlichkeit, der für jeden ein offenes Ohr hat – manchmal eben auch für die Falschen.

ZU GAST BEI DEUTSCHEN POLITIKERN

KANN SICH NICHT ERINNERN: FDP-Politiker Hinrich Enderlein weiß nichts mehr vom Treffen mit dem Guru

0 回應留言:

張貼留言

親愛的朋友:歡迎留下足跡。非Google帳號留言,請選擇:「發表留言的身分」→「名稱/網址」→「張貼留言」。